Expressbus-Projekt auf der A 8 nimmt weitere Hürde

Landtag ermöglicht staatliche Zuschüsse

31.10.2014

„Das Expressbus-Projekt auf der A 8 – ein S-Bahn-ähnlicher Schnellbus zwischen Pasing und Dasing – hat eine weitere Hürde genommen. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat am 22. Oktober beschlossen, eine Titelgruppe im Haushalt des für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr zuständigen Innenministeriums so zu erweitern, dass im kommenden Jahr ‚Pilotprojekte landkreisübergreifender Expressverbindungen im Omnibusverkehr‘ gefördert werden können“, teilte der Aichach-Friedberger Stimmkreisabgeordnete im Bayerischen Landtag, Peter Tomaschko, heute mit. Den Antrag mit der auf das Expressbus-Projekt an der A 8 zugeschnittenen Zweckerweiterung hatte Tomaschko zusammen mit seinem Landtagskollegen Bernhard Seidenath aus dem Landkreis Dachau gestellt.

In einer großen Runde hatten die Abgeordneten zuvor zusammen mit den Landräten der beiden Landkreise, Klaus Metzger und Stefan Löwl, und den Bürgermeistern der Anliegergemeinden Bergkirchen, Sulzemoos, Odelzhausen, Pfaffenhofen an der Glonn, Adelzhausen und Dasing, Simon Landmann, Gerhard Hainzinger, Markus Trinkl, Helmut Zech, Lorenz Braun und Erich Nagl, eine vom MVV in Abstimmung mit dem AVV erstellte Machbarkeitsstudie für ein derartiges Schnellbusprojekt erörtert. Es sieht einen Halbstundentakt von Pasing bis Odelzhausen und einen Stundentakt bis Dasing vor, von wo aus über die Paartalbahn Anschluss an das AVV-System besteht. Die einfache Strecke zwischen Pasing und Dasing würde der Expressbus in weniger als einer Stunde zurücklegen. „Dieses Angebot ist hochattraktiv. Ich bin sicher, dass es gut angenommen würde. Wir können und müssen die A 8 dazu nutzen, den vergessenen S-Bahn-Ast in den Nordwesten durch einen schnellen Bus zu ersetzen“, betonten Tomaschko und Seidenath. „Auch der Raum zwischen Egenburg und Mering würde profitieren, da auf der mit ca. 6.000 Fahrzeuge belasteten Staatsstraße 2052 durch einen geplanten Park und Ride-Parkplatz vor Egenburg auch dieser Verkehrsstrom abgefangen werden kann. Die stündliche Anbindung von Egenburg wäre natürlich auch für die Gemeinde Egenburg ein großer Erfolg“, strich Helmut Zech, Bürgermeister von Pfaffenhofen/Glonn und stellvertretender Dachauer Landrat, heraus.
 
Klar war, dass die beteiligten Landkreise das am Anfang zu erwartende Defizit der neuen Expressbus-Linie nicht allein würden stemmen können. „Hier braucht es die Unterstützung des Freistaats – ohne sie geht es nicht“, waren sich die beiden Landräte Stefan Löwl und Dr. Klaus Metzger einig. "Die beschlossene Förderung durch den Freistaat ist auch ein positives Zeichen dafür, dass der Regionalbusverkehr eine immer wichtigere Rolle bei der Bewältigung der Verkehrsprobleme spielt“, erklärte Alexander Freitag, Geschäftsführer des MVV.
 
„Mit dem Beschluss des Haushaltsausschusses ist nun der Weg grundsätzlich frei für weitere Maßnahmen zur Verwirklichung unserer Schnellbuslinie auf der A 8“, betonten die betroffenen Bürgermeister. In den nächsten Wochen werde man versuchen, mit Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck weitere Punkte auf dem Weg zur Realisierung des Projekts abzusprechen. „Es gibt noch einige spannende Detailfragen, etwa zur Situierung der Haltestellen“, betonten die Vertreter von MVV und AVV.
 
„Unser aller Ziel aber ist, den neuen Bus zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 starten zu lassen“, erklärte Seidenath. „Dies ist ambitioniert, gewiss. Aber wir sind diesem Ziel in den letzten Tagen und Wochen deutlich näher gekommen. Erfreulich ist vor allem die große Unterstützung aus dem Innenministerium. Dort hat man ebenfalls den Charme und die Bedeutung dieses Projekts erkannt“, erklärte Tomaschko.