Der Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags erhielt diese Woche besonderen Besuch: Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sprach eindringlich über die Bedeutung von Erinnerungskultur, historischer Verantwortung und den Kampf gegen Antisemitismus.
Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko zeigte sich tief beeindruckt von der Begegnung: „Frau Knobloch ist eine moralische Stimme unserer Zeit. Ihre Lebensgeschichte und ihr Engagement mahnen uns, jeden Tag für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit einzustehen.“Im Ausschuss wurde ein fraktionsübergreifender Antrag – ohne Beteiligung der AfD – verabschiedet, der die Staatsregierung dabei unterstützt, Bayern als Standort des weltweit ersten Yad Vashem Education Centers außerhalb Israels ins Rennen zu schicken.
Ministerpräsident Markus Söder hatte bereits angekündigt, dass der Freistaat sich konkret mit München um das Zentrum bewerben wird. Die endgültige Standortentscheidung wird im ersten Halbjahr 2026 erwartet.
Für Peter Tomaschko ist der Schritt ein wichtiges Signal: „Ein Yad Vashem Education Center in Bayern wäre ein Meilenstein für die politische Bildung. Es würde die einzigartige Expertise von Yad Vashem mit unserer vielfältigen Gedenkstättenlandschaft verbinden und jungen Menschen die Perspektive der Opfer noch stärker vermitteln.“
Bayern verfüge mit seiner lebendigen jüdischen Gemeinschaft, der herausragenden Bildungslandschaft und zentralen Orten des NS-Terrors wie Dachau und Flossenbürg über eine besondere Verantwortung und zugleich über ideale Voraussetzungen für ein solches Zentrum.
Der interfraktionelle Beschluss unterstreicht die gemeinsame Haltung aller demokratischen Kräfte im Landtag: klare Kante gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit sowie ein starkes Bekenntnis zu Erinnerungskultur und historischer Verantwortung.
„Erinnerung ist keine Vergangenheitspflicht, sie ist Zukunftsaufgabe. Dieses Zentrum wäre ein starkes Signal, dass wir dieser Aufgabe gerecht werden wollen“, so Tomaschko abschließend.
