Tomaschko: Viele Abteilungen an den Kliniken an der Paar müssten nach Krankenhausreform schließen

Krankenhausreform der Bundesregierung würde drastische Einschnitte für Bayerns Kliniken mit sich bringen

10.02.2023

Die Bundesregierung plant eine umfassende Krankenhausreform, die in Bayern und auch bei Landtagsabgeordnetem Peter Tomaschko auf massive Kritik stößt. Aus den bisher bekannten Reformvorschlägen würde sich ein regelrechter Kahlschlag für die bayerische Krankenhauslandschaft ergeben. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek stellte in dieser Woche ein Gutachten vor, das die negativen Folgen der Reform aufzeigt. Mehr als 10% der bayerischen Krankenhäuser dürften demnach nur noch eine ambulant-stationäre Basisversorgung anbieten und müssten ihr Angebot verschmälern.  Dazu würden auch die Kliniken an der Paar gehören. Dort müssten die Abteilungen Gynäkologie, Kardiologie, Gastroenterologie, HNO, Orthopädie und Unfallchirurgie sowie die Viszeralchirurgie geschlossen werden. Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko betonte: „Bayern und unser Wittelsbacher Land ist mit seinen Krankenhäusern gut aufgestellt. Es darf nicht sein, dass die Bundesregierung die Versorgungslage so drastisch einschränken will. Gerade im ländlichen Raum würde es große Einschnitte geben.“

Der Reformvorschlag sieht künftig drei Versorgungsstufen, sog. Level vor, die ausschlaggebend dafür sind, ob und ich welchem Umfang ein Krankenhaus erhalten bleibt. Die Krankenhäuser werden auf Basis strenger Mindeststrukturvoraussetzungen und konkreter Qualitätsvorgaben eingestuft. Bundesweit sollen drei Level gelten: Grundversorger (Level I), Regel- und Schwerpunktversorger (Level II) und Maximalversorger (Level III). Wobei die Level I und III nochmals unterteilt werden können in Level In (Krankenhäuser, die die Notfallversorgung sicherstellen), Level Ii (Krankenhäuser mit integrierter ambulant-stationärer Grundversorgung) sowie Level IIIu (Universitätskliniken).

Level I Krankenhäuser dürfen dann nur noch eine medizinische und pflegerische Basisversorgung anbieten. Dies wären zum Beispiel grundlegende chirurgische und internistische Eingriffe. Kann nur eine der Mindestanforderung des Level II nicht erfüllt werden, wird das Krankenhaus in Level I eingestuft. Dies hat zur Folge, dass viele bisher erbrachte Leistungen und Fachabteilungen wegfallen bzw. geschlossen werden müssen.

Im Landkreis Aichach-Friedberg wird die stationäre sowie die notfallmedizinische Versorgung durch die Kliniken an der Paar in Aichach und Friedberg sichergestellt. Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko ist bereits seit längerer Zeit mit der Geschäftsleitung in Kontakt über die geplante Krankenhausreform. Tomaschko wie auch die Klinken an der Paar sind sich grundsätzlich einig, dass eine Reform der Krankenhäuser notwendig sei, diese aber nicht zulasten der Patientinnen und Patienten durchgeführt werden dürfe. Sowohl das Krankenhaus in Aichach als auch in Friedberg würden als Level I eingestuft werden. Da in einem Level I Krankenhaus keine Level II Leistungsgruppen angeboten werden dürfen, müsste das Leistungsspektrum der Klinken an der Paar deutlich eingeschränkt werden. Ein Beispiel wäre die Geburtshilfe, die als Level II eingestuft wird. Dies würde bedeuten, dass im Landkreis Aichach-Friedberg keine Geburten mehr in den Krankenhäusern stattfinden dürfen. Aber auch Herzkatheter-Eingriffe, Magen- und Darmspiegelungen sowie orthopädische Operationen wie Knie- oder Hüftgelenke würden nicht mehr angeboten werden können. Für die Patientinnen und Patienten aus dem Landkreis würde dies deutlich weitere Fahrwege bedeuten.  

Landtagsabgeordneter Tomaschko machte deutlich, dass er sich gegen die Reformvorschläge der Ampel-Regierung stellen werde und für den Erhalt der Klinken an der Paar kämpfen werde: „Die Reformvorschläge der Bundesregierung müssen dringend nachgebessert werden. Es darf nicht sein, dass nur in den Ballungsräumen eine gute Krankenhausversorgung gegeben ist, der ländliche Raum darf nicht vergessen werden.“ Er werde es nicht hinnehmen, dass die Krankenhäuser in Aichach und Friedberg ihr Leistungsspektrum einschränken müssen und so die Versorgungslage im gesamten Landkreis verschlechtert würde.

Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek stellte ich gegen die Pläne der Bundesregierung und forderte einen Krankenhaus-Gipfel. Holetschek betonte, dass er bis zuletzt gegen die Pläne vorgehen werde.